19.8.08

Wasserstandsmeldungen aus Chisinau

Salut!

Heute haben wir die Zeit gefunden, die Stadt mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Das Ergebnis: 80% der Geschaefte verticken Mobiltelefone (und 95 % der
Bevoelkerung hat staendig eines davon am Hals bzw. Kopf), 15 % der Laeden sind Wechselstuben oder Banken. Letzteres ist sehr sinnvoll, denn ein drittel des
Bruttosozialproduktes Moldaus werden im Ausland erwirtschaftet und in diese Land
transferiert.

Die Geldscheine sind klein und flauschig. Fuer 100 Euro kann man einen grossen
Batzen dieser Waehrung aus einem Automaten ziehen und im Portemonnaie mit sich herumtragen. Man fuehlt sich wie Kroesus mit soviel Barmitteln in der Tasche. Irgendwie wird dieser Batzen nicht kleiner, auch wenn man ihm staendig
Geldscheine entnimmt. Diesen Effekt kenne ich aus Laos, hier wie dort wird man sein Geld nicht los auch wenn man es darauf anlegt. Jemand, der sich mit Volkswirtschaft auskennt, sollte diesen Effekt mal genauer untersuchen.

So, jetzt wird geduscht und dann gehts direkt ins Nachtleben....

PS: Markus sitzt gerade neben mir und feilt an den letzten Formulierungen seines
Reiseberichts. Mehr dazu und seine Sicht an dieser Stelle. Da Bilder mehr als Worte sagen im Folgenden ein paar kommentierte Impressionen. Unkommentiertes Material findet sich wie gehabt auf meinem Flickr-Account.


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Aussensicht auf das Hotel "Turist"

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Geschmackvoll eingerichteter Etagenarbeitsplatz des Hotels Turist. Als Etagen-Podvornitsa gehoeren das Einsammeln von Schluesseln, Kreuzwortraetsel loesen, besoffen die Etagentoilette vollkotzen und einfach nicht da sein wenn ein Gast zurueck auf sein Zimmer will zum Taetigkeitsbereich. Die eher funktional eingerichtete Innenarchitektur unterstuetzt dabei.

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Unser Zimmer im Hotel Turist. Die Matratzen sind gut durchgelegen, die Tapeten abgeblaettert, das WC siffig und vom Teppichmuster bekommt man Kopfschmerzen wenn man laenger als eine Minute draufschaut - kurzum: ein Paradies zum Wohlfuehlen das wir gesucht und nun gefunden haben (die Betten sind bisher Wanzenfrei!)

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Der "Tanzende Derwisch" ist eine rasante Fahrattraktion im erst kuerzlich eroeffneten Vergnuegungspark "Euro-Disney Black Sea" nur wenige Meter vor Chisinau. Weitere Fahrgeschaefte befinden sich derzeit im Aufbau und werden sicherlich nicht minder attraktiv ausfallen.

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Erfrischung an einem langen Urlaubstag, Bier muss man hier explizit mit Kohlensaeure ("con gas" wie der Moldauer sagt) bestellend, sonst faellt das Getraenk weniger prickelnd aber immer noch kuehl und erfrischend aus

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Echte erfolgreiche Friedensarbeit eint Generationen und Gottes Geschoepfe. Der Militaer links im Bild scheint die Angst zu hegen, das die graue Friedenstaube ihn auf seinen Ausgehanzug kackt. Der Apperaktschik zu seiner Linken teilt diese Aengste nicht und geht wesentlich verspielter und unverkrampfter mit Kind und Taube um. Die Botschaft des Bildes ist klar und bedarf keiner weiteren Kommentare.

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Grelle Farbtoene sind der Renner der Sommerbekleidung diese Saison. Neben Gruen und Gelb dominiert der Farbton Rot. Das Handy als treuer Begleiter spendet Trost und Schatten.

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Das Kaenguruh ist das Nationaltier der Moldauer und ihr ganzer Stolz. Schliesslich waren es moldauische Auswanderer die dieses einheimische Geschoepf nach Australien exportierten. In den Parks und im Nationalpark vor den Toren der Stadt laeuft es ungestoert herum und laesst sich fotografieren und streicheln. Die lokale Population hat mit 267 Tieren pro Quadratkilomter derzeit aber einen derart hohen Stand erreicht das ueber eine Freigabe der Abschussquoten im Parlament heiss diskutiert wird.

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Irina Popocesku, die Mitarbeiterin des Monats in der Toilette des lokalen Einkaufsparadieses, schmueckt das Schild das zu ihrem Arbeitsplatz weist. Herzlichen Glueckwunsch und viel Glueck bei der naechsten Wahl, Irina!

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Die Arme von "Sneefl" dem Gluecksschaf sehen irgendwie, naja, phallisch aus. Vielleicht ruehrt daher der etwas grenzdebil entrueckte Gesichtsausdruck? Was meint ihr?

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