26.8.09

Zu Besuch auf dem Nachtmarkt

Nachtmärkte gibt es unzählige in der Stadt, in allen erdenklichen Größen. Wenn es dunkel wird, also zur Zeit so gegen 18:30 Uhr, trifft man sich hier mit Freunden um - na was wohl? - richtig: zu Essen. Außerdem kann man sein Geld in unzubereitete Lebensmittel (die feilgebotenen Waren reichen von Fisch über rohes Fleisch bis hinzu aller erdenklichen exotischen Arten von Früchten) und Produkte der Bekleidungsindustrie investieren.

Nachtmarkt: Gut gekleidet

Auch in Taiwan ist man gerne zeitgemäß gekleidet. Gut aussehen für wenig Geld, das ist kein Widerspruch wie oben abgelichtetes Modell eindrucksvoll demonstriert. Dieses stimmige Outfit für alle Lebenslagen, vom Strandbesuch bis zum Büroalltag, ist tutti completti für schlappe 25,- € zu haben - und mit wenig Verhandlungsgeschick sogar noch billiger!

Die Straßenhändler bieten auch Markenware beliebter Designer-Labels und diese oft zu einem Bruchteil des Preises, der sonst in vom Hersteller authorisierten Geschäften abgerufen wird, an. Und ganz bestimmt handelt es sich dabei immer um Originalware und keine billigen Fälschungen, wie einem jeder Händler auf Nachfrage versichert.

Nachtmarkt: Grillware

Alle Körperteile vom Rind, Schwein oder Huhn kann der hungrige Kunde direkt auswählen und sich so indviduell, ähnlich einem großen Buffet, zusammenstellen. Ein Zettel vermerkt Art und Umfang der ausgewählten Mahlzeit. Mit diesem Coupon in der Hand kann man sich dann wenige Minuten später die fertig gegrillte Ware abholen. Kinderleicht!

Aufpassen sollte man jedoch etwas bei der Auswahl der Speisen: Wenn etwas wie ein Hühnerfuss aussieht, dann ist es auch meistens einer. Und wie man sowas ißt weiss ich immer noch nicht - also Finger weg und lieber altbekanntes auswählen!

Nachtmarkt: Kleine Brötchen (1)

Nachtmarkt: Kleine Brötchen (2)

Meine Lieblingsspeise: Bao Tse. Kleine, heiße, gefüllte Brötchen. Gefülllt mit Zwiebeln und Gehacktem, mit Kohl, mit allem möglichen. Frisch gedämpft und so lecker wie es aussieht.

Nachtmarkt: Taiwanesische Currywurst

Wer hier eine Curry-Wurst oder überhaupt eine Bratwurst sucht wir nicht fündig werden. Das gibts hier nicht, wegen genügend guter Alternativen vermisst man es aber auch nicht. Das Ding auf dem Plakat kommt der Curry-Wurst noch am nächsten, inklusive Ketchup und Mayonaise.

Rauchen verboten!

Rauchen ist in Gebäuden generell verboten, in vielen Kneipen aber erlaubt. Wer sich nicht dran hält bekommt Besuch von der oben abgelichteten Dame. Und wird vermutlich mit dem Knüppel bestraft weil man unartig war.

Das ist praktisch, denn oft muss man (in Deutschland) für eine solche "Bestrafung" in einschlägigen Etablissements inklusive asiatischer Verkleidung der Bestraferin viel Geld bezahlen. Hier ist es ein Gratis-Service in dessen Genuss man durch das Abbrennen einer Zigarette kommen kann. Wenn sich das erst einmal rumspricht...

You are in the army now!

Das Plakat will mit der dargestellten Strandszene zum freiwilligen Dienst in der Armee animieren. Wer also gerne halbnackt am Strand liegend mit anderen Jungs eine menschliche Pyramide bildet und dafür auch noch bezahlt werden möchte, für den ist die taiwansische Armee vielleicht der ideale Platz.

Ob man auf sowas steht oder eher doch nicht kann man leicht im Rahmen des regulären Wehrdienstes ausprobieren. Der dauert hier ein Jahr. Der Bassist einer Rockband, den ich neulich auf einem Konzert kennen gelernt habe, muss ab September seinen Dienst antreten, sieht der ganzen Sache aber entspannt entgegen.

Anders ein in den USA lebender Exil-Taiwanese. Um seinen taiwanesischen Pass behalten zu können ist er hier aufgekreuzt, hat sich gegen etwas Geld untauglich mustern lassen und reist nun wieder zurück in die USA.

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